Kneipp'sche Anwendung

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  • Durchführung
  • Anwendungsgebiete

Hintergründe


Schon immer haben Menschen versucht, mit den Elementen Wasser, Erde, Luft und Licht Krankheiten positiv zu beeinflussen und die verlorene Harmonie im Organismus wieder herzustellen. Die Wasseranwendungen nach Pfarrer Kneipp stellen eine Säule naturheilkundlicher Behandlung dar. Korrekt durchgeführt, haben sie tiefgreifende Wirkung auf den menschlichen Körper. So wird z.B.

  • das Immunsystem aktiviert, was zu einer allgemeinen Steigerung der körpereigenen Abwehrkräfte führt
  • das angespannte Nervensystem ausgeglichen
  • der Blutdruck reguliert, was sowohl den hohen als auch den niedrigen Blutdruck betrifft
  • das Herz gekräftigt
  • die allgemeine Durchblutung verbessert
  • werden Schadstoffe zerteilt und ausscheidbar gemacht
  • u. v. a.

    Kneippsche Anwendungen führen zu einer deutlichen Verbesserung des Allgemeinbefindens.

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Durchführung

Bei der Durchführung müssen aber einige Grundsätze beachtet werden.

  1. Bei kalten Wasseranwendungen muss man sich stets warm fühlen. Friert man oder ist einem kalt, so muss man sich immer zunächst erwärmen, z. B. durch vorangehendes warmes Duschen oder körperliche Betätigung.
  2. Die Herzaktion sollte nicht zu schnell sein (Puls unter 90 Schläge pro Minute)
  3. Nach der Durchführung kalter Anwendungen muss für aktive Wiedererwärmung gesorgt werden.
  4. Die Wasseranwendungen sind in einem warmen Raum durchzuführen. Zugluft ist zu vermeiden.
  5. Keine Anwendungen unmittelbar vor oder nach den Mahlzeiten.
  6. Alle Anwendungen sollten ruhig und entspannt durchgeführt werden.
  7. Bei den kalten Anwendungen nicht den Atem anhalten, sondern ruhig weiteratmen.
  8. Man beginnt die Anwendungen immer an der herzentfernten Körperseite z.B. dem rechten Bein.

Im folgenden sind drei Kneippanwendung näher beschrieben, die sich für eine regelmäßige Durchführung zu Hause besonders eignen. Bei konsequenter Anwendung führen sie zu beachtlichen Ergebnissen.

Kalter Knieguss
Man stellt den Duschkopf so ein, dass ein Wasserstrahl entsteht, der dem Strahl einer Gießkanne am nächsten kommt. Das Wasser sollte in der Regel so kalt sein wie es aus der Leitung kommt. Man beginnt immer mit dem rechten Bein. Man streift danach das Wasser nur leicht ab und führt das Trocknen der Haut durch Bewegung herbei. Zunächst macht man einige kreisende Bewegungen mit der Dusche über dem rechten Füßrücken. Zieht dann langsam den Wasserstrahl bis unmittelbar über das Knie. Hier läßt man das Wasser etwa 10 Sekunden so laufen, dass ein Wasserfilm auf dem Bein entsteht.  Das gleiche wiederholt man dann auf der linken Seite.

Kaltes Armbad
Man läßt ein Waschbecken mit kaltem Wasser volllaufen und taucht die Arme etwa bis zur Hälfte der Oberarme in das Wasser. Dort verharrt man etwa 10 Sekunden. Bei der Wiedererwärmung und dem Trocknen der Haut verfährt man wie beim Knieguss.

Trockenbürsten
Mit einem Sisalhandschuh oder einem vergleichbaren anderen Material führt man Trockenbürstungen der Haut durch. Man beginnt wieder an der herzentferntesten Stelle, hier am rechten Unterschenkel. Man bürstet die Haut kräftig, aber nicht zu kräftig, in Richtung des Herzens, bis eine Rötung der Haut und eine deutliche Erwärmung auftritt. Das wird in der Regel durch ein angenehmes Kribbeln wahrgenommen. Man verfährt dann weiter in der gleichen Art mit dem linken Bein, dem rechten Arm, dem linken Arm, dem Rücken und dem Brustkorb. Die gesamte Anwendung dauert einige Minuten.
Wichtig: Bürsten Sie nie über Krampfadern oder entzündeten Körperstellen. Bürsten Sie über gesunden Körperstellen nur so kräftig, dass eine Rötung entsteht, niemals eine Verletzung.

Die Anwendungen werden am besten in folgender zeitlicher Abfolge vorgenommen:

  • Morgens: kalter Knieguss
  • Mittags: kaltes Armbad
  • vor dem Schlafen: Trockenbürsten

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Anwendungsgebiete


Alle Verfahren lassen sich besonders gut einsetzen bei:

  • Allergien, z.B. Asthma bronchiale, Heuschnupfen
  • biologischer Rheumatherapie
  • biologischer Krebstherapie
  • chronischer Infektanfälligkeit
  • chronischer Erschöpfung
  • Darmsanierung bei Verstopfung, Verpilzung, Störung der natürlichen Darmflora
  • funktionellen Beschwerden (Nervosität, Depressionen, Schlafstörungen, Magen-Darmstörungen)
  • Herz-Kreislaufbehandlung, z.B. Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen, nach Schlaganfall, Venenleiden, Ulcus cruris (“offenes Bein”)
  • Migräne-, Schmerztherapie
  • Hauterkrankungen, z.B. Neurodermitis, Schuppenflechte, Akne
  • in der Kinderheilkunde
  • Raucherentwöhnung

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