Dopamin-Resistenz – Mechanismen, Auswirkungen & therapeutische Ansätze
Die Dopaminresistenz hat viele Gesichter: Sie kann sich in depressiver Stimmung und Antriebslosigkeit äußern, aber auch in Kohlenhydrat-Sucht, geminderter kognitiver Leistung (Konzentrations- und Gedächtnisstörungen), ADHS-ähnlichen Symptomen, emotionalen Blockaden, Erschöpfung und Computerspiel-Sucht.
Ursprünglich auf Parkinson-Erkrankungen und schwerwiegende psychische Störungen begrenzt, haben Störungen des dopaminergen Systems inzwischen die breite Masse der Menschen in der industrialisierten Welt erreicht. Was einst primär in der klinischen Neurologie und Psychiatrie verortet war, betrifft heute zunehmend uns alle. Besonders in den letzten Jahren hat sich die Dopaminresistenz als weitverbreitetes Phänomen in der Gesellschaft etabliert und ist zu einer Zivilisationskrankheit geworden.
Ein Grund für diese Entwicklung ist die zunehmende Exposition gegenüber digitalen Reizen, die das dopaminerge System übermäßig stimulieren und langfristig zu Funktionsstörungen führen. Die ständige Verfügbarkeit von „Belohnungen“ durch soziale Medien, Konsum und die Allgegenwart digitaler Technologien hat das Dopaminsystem in eine anhaltende Belastungssituation versetzt. Dies führt nicht nur zu Störungen im Belohnungssystem selbst, sondern hat tiefgreifende Auswirkungen auf Motivation, Verhalten und Gesundheit. Weitere Faktoren bei der Entstehung sind regelmäßige Stimulierung des dopaminergen Systems durch Ernährungsfehler (Zucker, raffinierte Kohlenhydrate), eine langfristige Überaktivierung der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennieren-Achse und postvirale Syndrome wie Long Covid.
Die Folge ist eine Down-Regulation der Dopaminrezeptoren. Dieser Mechanismus, der ursprünglich dem Schutz des Gehirns dient, indem er auf eine Überflutung des Systems mit Dopamin reagiert, bewirkt eine reduzierte Sensitivität der Rezeptoren.
Das Seminar vermittelt neurologische und biochemische Grundlagen zum dopaminergen System und bietet praxisnahe, interdisziplinäre therapeutische Ansätze aus folgenden Bereichen:
- Strukturierte Umstellung des Lebensstils, etwa durch
- eine kohlenhydratärmere Ernährung,
- gezielte Dopamin-fördernde Aktivitäten (Mind-Body-Medizin) und
- einen bewussteren Umgang mit digitalen Medien.
- Begleitend wird das dopaminerge System mit Adaptogenen und Mikronährstoffen unterstützt.
Termin: Samstag, 20.09.2025 10-17 Uhr hybrid + Aufzeichnung!
Dozent: HP Silke Bierkämper
Teilnehmergebühren: 115,-€ (95,- € für BDH-Mitglieder und Hufeland-Schüler:innen*)
Die Anmeldung geht bequem mit unserem Online-Formular.